Graffiti Kunst Projekt
Vorab zeigte der Künstler Malte Schneider einen Film und Fotos seines eigenen Schaffens zum Thema Graffiti und informierte über die Szene, in der Legalität und Illegalität eine große Rolle spielt. Er klärte darüber auf, dass Graffiti-Kunst mittlerweile immer mehr Anerkennung findet und das Städte und Gemeinden immer mehr daran interessiert seien freie und legale Orte zum Sprayen zur Verfügung zu stellen. Er konnte eindrücklich klarstellen, dass „Sprayen“ wie viele künstlerische Techniken oder Berufe, ein Handwerk sei, das, wie alles andere im Leben, bei dem man gute Ergebnisse erzielen möchte, geübt werden muss.
In der ersten Woche trafen sich die 20 jugendlichen Teilnehmenden in der „Kesselschmiede“, einer riesigen ehemaligen Schiffbau-Industriehalle im Forum Alte Werft, dem Kulturzentrum in Papenburg, in dem sich ebenfalls die Kunstschule Zinnober befindet. Dort gab es genügend Raum und Möglichkeiten großformatige Banner aufzuhängen, um den Umgang mit der Dose wind- und wettergeschützt unbefangen zu erforschen. Die ersten Sprayversuche zeigten gleich, welche Besonderheiten bei dem Sprayen mit einer Dose zu beachten waren: nicht zu dicht an den Malgrund sprühen, die Flasche immer senkrecht halten und den Sprühknopf nicht zu fest zu drücken, denn dann verklebt die Düse. „Learning by doing“ stand aber im Vordergrund. Zudem gab es eine Einweisung in besondere Effekte, die alle Teilnehmenden auf einer eigenen Leinwand unter Anleitung des Graffiti-Künstlers umsetzten konnten.
Um dann in der zweiten Woche ein Gesamtkunstwerk kreieren zu können, in dem die individuellen Beiträge der Jugendlichen erkennbar wurden, waren viele kleine Schritte notwendig.
Im Jugendzentrum standen drei verschieden große Wandflächen zur Verfügung, die alle mit dem Skatepark verbunden waren. Es gab eine lange Übungswand, an der die Kinder und Jugendlichen eigene Tags, Schriftzeichen, Figuren und Hintergründe ausprobieren konnten. Eine weitere kleine Mauer, auf der die Skater auch fahren und eine große Wandfläche direkt am Gebäude des Jugendzentrums konnten ebenfalls besprüht werden. Alle drei boten unterschiedliche Herausforderungen. Der Graffiti-Künstler setzte die großen Konturen und zeigte die weitere Bearbeitung der Flächen Schritt für Schritt. Ebenso konnten alle Teilnehmenden auf einer eigenen großen Leinwand eigene Motive als Bild gestalten.
Parallel dazu konnten in der Medienwerkstatt des Jugendzentrums unter Anleitung der Medienpädagogen die von den interessierten Teilnehmenden gemachten Filmsequenzen und Interviews geschnitten und mit Musik unterlegt werden.
Der zeitliche Ablauf des Projektes wurde von den Jugendlichen innerhalb der Rahmenstruktur mitgestaltet. Jeden Morgen und Abend gab es eine Runde, in der alle beteiligten Wünsche und Reflexionen abgeben konnten. Außerdem mussten aufgrund des heißen Wetters und der gesundheitlichen Belastung durch den Spühnebel (trotz Maskenpflicht) viele Pausen eingelegt werden, in denen Spiele, Snacks und Getränke angeboten wurden.
So lernten die Kinder und Jugendlichen sich und das Jugendzentrum ganz entspannt „nebenbei“ kennen und einige haben sowohl Freundschaft geschlossen, als auch den Ort und die Möglichkeit des Skatens für dich entdeckt.
Am Ende des Projektes waren alle (O-Ton: „irgendwie“) stolz und wünschten sich, dass es weitergehen würde.
Kontakt
Wir sind zu erreichen:
Montag bis Donnerstag
von 9 bis 12 Uhr sowie
von 14 bis 17 Uhr
Freitag von 9 bis 13 Uhr