Ausstellung 2026

Rückblick Ausstellungen

Seit über vier Jahrzehnten widmet sich Christian von Grumbkow (* 1946) der Malerei – und vor allem dem Wesen der Farbe. Seine Werke entstehen aus der Farbe selbst, aus ihrer materiellen Substanz, aus ihrer Leuchtkraft, auch aus ihrer Atmosphäre. Mal deckend und dicht, mal hauchzart und fast immateriell: Farbe ist ihm nicht bloß Mittel, sondern Inhalt, Stimmung und Energie. Seine großformatigen Arbeiten auf Leinwand, Holz oder Papier schaffen Bildräume, die den Blick darauf schweifen lassen und stets eine besondere, fast meditative Wirkung entfalten.

Christian von Grumbkow versteht Malerei als Möglichkeit, sein inneres Erleben sichtbar zu machen. Seine Werke spiegeln dabei eigene Erfahrungen ebenso wie gesellschaftliche Themen: Seine Serie Schwarzmalerei reflektiert digitale Verlockungen, während die Reihe Invasion aus Erschütterungen der Gegenwart heraus entstanden. Spirituelle Themen, wie auf dem das großformatige Diptychon Ostern dargestellt, lässt Christian von Grumbkow uns allein über Farbe und Form erleben.

Die einzigartige Werkschau im Haus Altenkamp bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen des Künstlers, welches sich durch technische Raffinesse, formale Freiheit und emotionale Tiefe auszeichnet.

Ein besonderes Merkmal seiner Arbeitsweise ist die stetige Offenheit für kreative Zusammenarbeit: Immer wieder sucht von Grumbkow den Austausch mit anderen Kunstschaffenden in gemeinsamen Projekten oder im Dialog verschiedener Medien.

Die klingenden Skulpturen des Künstlerpaars Livia Kubach und Michael Kropp ergänzen die Retrospektive des Malers Christian von Grumbkow. Für Kubach & Kropp ist Stein mehr als nur Material: eine lebendige Materie, die sie mit Respekt und Einfühlungsvermögen bearbeiten.

Ihre Werke sind oft beweglich, „bespielbar“ und erklingen, wenn sie berührt werden. So entsteht eine faszinierende zarte „Steinmusik“, die man dem harten Stein entlocken kann und die ihr Kunstwerk als klangvolles, sinnliches Element erfahrbar macht.

Urban Pop Art vereint Elemente der klassischen Pop Art mit den rohen, spontanen Ausdrucksformen der Street Art. In den pulsierenden Metropolen entstanden, reflektiert sie den urbanen Alltag, gesellschaftliche Strömungen und politische Debatten. Farbenfroh, provokant und oft mit einem Augenzwinkern bringt sie Kunst dorthin, wo Menschen sie unmittelbar erleben.

Die Ausstellung „Modern Art – Von der Pop Art zur Street Art“ präsentiert vier Künstler, die mit ihrem unverwechselbaren Stil die zeitgenössische Urban Pop Art prägen. Ihre Werke, oft im öffentlichen Raum entstanden, greifen gesellschaftlich relevante Themen auf – mal humorvoll, mal provokant, stets ausdrucksstark.

Jim Avignon fängt in seinen dynamischen Bildwelten das Lebensgefühl einer rastlosen Generation ein. Der Bananensprayer nutzt seine ikonische Banane, um politische und künstlerische Statements zu setzen. Dr. Molrok kombiniert abstrakte Formen mit Alltagsgegenständen und schafft explosive Skulpturen. Otto Schade verbindet surreal-poetische Elemente mit klaren politischen Botschaften.

Die Künstler schöpfen aus Comic, Graffiti, Pop Art und Dadaismus, brechen gestalterische Konventionen und fordern den Dialog mit dem Betrachter. Ihre Kunst ist direkt, emotional und lebendig – eine Einladung, neue Perspektiven auf unsere Welt zu entdecken.

Armin Weinbrenner, Helmut Helmes und Werner Heinze teilen eine Leidenschaft für Landschaftsdarstellungen, doch ihre Ansätze und Stile unterscheiden sich deutlich. Helmes fängt die norddeutsche Landschaft lebhaft ein, mit ihren feuchten Wiesen und majestätischen Flüssen, während Heinze die malerische Inszenierung von Licht und Schatten fokussiert. Helmes nutzt kräftige Farben und plastische Elemente, um eine lebendige Atmosphäre zu schaffen, während Heinze subtilere Farbnuancen und Lichteffekte einsetzt, um die Stimmung und Atmosphäre seiner Motive einzufangen. Inspiriert von Bergwanderungen widmet sich Weinbrenner verschneiten Gipfeln und Gebirgen. Seine einzigartige Technik erzeugt Bilder, die aus der Ferne fotorealistisch wirken, aus der Nähe jedoch in abstrakte Details zerfließen. Weinbrenners Werke lassen den Betrachter zwischen Realität und Abstraktion, zwischen Anschauung und Vorstellung schweben.

Im Kontrast dazu steht Martin McWilliam, ein Keramikkünstler, der das traditionelle Gefäß neu interpretiert. Seine Arbeiten spielen mit Formen, Perspektiven und Texturen, um eine einzigartige, oft surreale Ästhetik zu schaffen. Durch die Kombination von Halbierungen, Schrägen und unterschiedlichen Oberflächenstrukturen erzeugt McWilliam eine faszinierende Spannung zwischen Realität und Illusion. Seine Objekte wirken vertraut und fremd zugleich.

Die Ausstellung fand in Kooperation mit Galerie Moderne in Bad Zwischenahn statt.

„Kunst im Emsland – Eine Zeitreise von 1866 bis 1973“ – Eine Ausstellung, die Künstlerinnen und Künstler, ihre Kunst und ihre Geschichte(n) aus dem Emsland versammelte.

Mit über 150 Werken von 60 Künstlerinnen und Künstlern präsentierte das Ausstellungszentrum Gut Altenkamp einen facettenreichen Einblick in die Kunstlandschaft und Regionalgeschichte des Emslandes. Die Ausstellung war das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Spurensuche, die die Frage stellte: Wer war, wann und wie im Emsland künstlerisch tätig? Durch intensive Recherchen in Museen, Archiven und mit Hilfe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die auf einen Aufruf in der Presse reagierten, konnte ein reichhaltiges Material über die Künstlerinnen und Künstler dieser Zeit zusammengetragen werden. Ein besonderes Anliegen der Ausstellung war, nicht nur die Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren, die in der Region nachhaltig bekannt geworden sind, sondern auch die vielen Talente, deren Werk aus unterschiedlichen Gründen fast in Vergessenheit geraten ist.

Am Anfang der Kunstgeschichte steht das Tier. Bereits die Malereien, mit denen die Menschen vor über 30 000 Jahren die Wände ihrer dunklen Felsenhöhlen schmückten, zeigen Tiere. Bis heute haben Tiere einen zentralen Platz in der Kunstgeschichte. Von Epoche zu Epoche und in allen Kunstformen setzen sich Künstler*innen mit immer neuen Ideen mit Tierdarstellungen auseinander. In der Malerei, der Bildhauerei, im Kunsthandwerk, aber auch in religiösen Werken lassen sich Tiere Finden. Ihre Darstellung kann sowohl detailgetreu realistisch als auch abstrahierend sein. Die Ausstellung „Einfach tierisch! Tiere in der Kunst“ spürte dieser Faszination für Tiere nach und zeigt rund 90 malerische und bildhauerische Werke aus fast 500 Schaffensjahren. Darunter Künstler wie Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer, die mit ihren kleinen Holz- und Kupferschnitten beeindruckende Tierdarstellungen schufen, aber auch eindrucksvolle expressive Werke von A.R. Penck und naturalistische Darstellungen von A. Louis Barye werden präsentiert. Als weiterer Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung mit Tierdarstellungen nahm die Ausstellung die symbolische Bedeutung von Tiermotiven in Religion und Mythologie in den Blick. Hier zeigt sich, wie sich die Bedeutung von Tieren im Laufe der Zeit veränderte und welchen Einfluss historische und kulturelle Entwicklungen auf die künstlerische Praxis ausübten. Die Leihgaben stammten aus privaten und musealen Sammlungen, wie die Galerie Park in Leer, die Sammlungen der Städtischen Museen Nordhausen, der Künstlerin Susanne Smajić und einer Thüringer Privatsammlung.

 

Die DUCKOMENTA® präsentiert die Geschichte der Welt exklusiv aus Enten-Perspektive. Fossilien, fremde Artefakte, Gemälde oder Skulpturen aus allen Epochen und Teilen der Welt beweisen: Die Enten waren den Menschen mehr als einmal eine Schnabellänge voraus. Das Ausstellungszentrum Gut Altenkamp präsentierte rund 250 originale Werke der DUCKOMENTA®, darunter erstaunliche Neuentdeckungen aus dem Emsland. Denn schließlich finden sich auch hier Relikte aus der Kultur der Enten. Bis ins 17. Jahrhundert vom Mensch völlig ungestört, entwickelten sie hier einen besonderen Zweig der Anatiden-Kultur.

Der Maler H.D. Tylle (geb. 1954 in Bayreuth) gilt als moderner Chronist der Arbeitswelt. Bereits während seines Studiums an der Kunsthochschule in Kassel faszinierte den Künstler Themen aus der Arbeitswelt. Seither steht das Industriegemälde im Fokus seines künstlerischen Arbeitens. In rund vier Jahrzehnten hat Tylle mehr als 1 400 Bilder geschaffen und im Auftrag von über 100 marktführenden Unternehmen moderne Arbeitssituation malerisch festgehalten. In den letzten 20 Jahren hat sich sein Schaffen in die USA verlagert. Allein im Grohmann Museum in Milwaukee, der weltgrößten Sammlung zum Thema „Man at Work“, befinden sich 50 Gemälde in der ständigen Ausstellung. „Ich möchte mit meinen Bildern die moderne Arbeitsweilt der Menschen dokumentieren. Damit erreiche ich jene, die sich für Kunst interessieren, aber die Umstände in der industriellen Arbeitswelt nur am Rande kennen, und jene, die in der Fabrik und Großanalgen arbeiten, sich aber normalerweise nicht für Kunst interessieren“, beschreibt H. D. Tylle sein künstlerisches Credo.

Die ausgewählten Werke stammten aus Sammlungen internationaler Konzerne wie der Handelskammer Hamburg, Kasseler Sparkasse, Kondex, Lomira WI USA, Meyer Werft GmbH Co. KG, Metaltek Waukesha WI USA, Merck KGaA, Nordland Papier GmbH und thyssenkrupp Marine Systems und von privaten und musealen Leihgebern.

„Birken, Birken, Kiefern und alte Weiden. Schönes braunes Moor, köstliches Braun! Die Kanäle mit den schwarzen Spiegelungen, asphaltschwarz. Die Hamme mit ihren dunklen Segeln, es ist ein Wunderland, ein Götterland.“ So fasziniert schilderte Paula Modersohn-Becker im Sommer 1897 ihre Begegnung mit der Landschaft rund um das Dorf Worpswede. Das Teufelsmoor zog sie alle in den Bann: Hans am Ende, Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rothe, Ottilie Reylaender, Heinrich Vogeler oder Carl Vinnen. Mit ihren Werken haben die Worpsweder Malerinnen und Maler diesem besonderen Landschaftstypus und ihren Bewohnern ein Denkmal gesetzt. Anhand von rund 100 Gemälden und Grafiken spürte die Ausstellung der Faszination nach, die Paula Modersohn Becker einst in ihr Tagebuch schrieb. Als die Künstlerkolonie 1889 gegründet wurde, war das Moor bereits urbar gemacht worden. Neben den prominenten Ansichten weiter Landschaften unter hohen Himmeln zeigte die Ausstellung die typischen Katen der Moorbauern und die Zeugnisse ihrer harten Arbeit, den Torfstich. Zugleich schlägt die Schau eine Brücke zur regionalen Malerei im Emsland, denn auch Papenburg liegt inmitten einer Moorregion.

Die ausgewählten Leihgaben stammten aus musealen und privaten Sammlungen, darunter die Kunsthalle Worpswede, die Kulturstiftung Landkreis Osterholz, die Lilienthaler Kunststiftung, das Otto Modersohn Museum, das Overbeck-Museum in Vegesack, das Stadtmuseum Oldenburg, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg sowie das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, der Landkreis Emsland und der Heimatverein Papenburg e.V.

Vor rund 100 Jahren konnten die ersten Frauen ihr reguläres Kunststudium an der Berliner Kunstakademie aufnehmen. 1919, als Frauen in der Weimarer Republik erstmals wählen durften, fiel auch die geschlechtsabhängige Beschränkung. Erst die unumkehrbaren politischen Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg und die jahrelangen beharrlichen Proteste der Künstlerinnen hatten auch Frauen in Berlin die gleichberechtigte Teilhabe an einer akademischen Künstlerausbildung ermöglicht. Doch ungeachtet aller Widrigkeiten gab es schon zuvor zahlreiche erfolgreiche Künstlerinnen, von denen heute viele in Vergessenheit geraten sind. Daher richtete sich der Blick in dieser Ausstellung auf jene Malerinnen und Bildhauerinnen, die es schon vor 1919 in die Kunstöffentlichkeit geschafft und deren Werke Eingang in die Sammlung der Nationalgalerie in Berlin gefunden haben. Die Ausstellung zeigte fast 60 malerische und bildhauerische Werke aus 140 Schaffensjahren. Darunter bekannte Größen wie Caroline Bardua, Käthe Kollwitz oder Paula Modersohn-Becker. Andere Werke aus dem Bestand der Nationalgalerie werden das erste Mal außerhalb Berlins zu sehen sein, so die Werke der in Paris erfolgreichen Salonmalerin Friedrike O’Connell oder der früh verstorbenen Landschaftsmalerin Marie von Parmentier. Darüber hinaus werden Skulpturen und Plastiken von Julie Genthe und der international erfolgreichen Tierplastikerin René Sintenis sowie der norwegischen Bildhauerin Ambrosia Tønnesen präsentiert. In ihrer Vielfalt leisteten die Künstlerinnen einen wesentlichen Beitrag zum Kunstgeschehen ihrer Zeit.

Die Restaurierung zahlreicher Werke wurde durch die großzügige Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglicht.