Architektur und Geschichte eines emsländischen Herrensitzes

Erstmalig wird das Gut Altenkamp im Jahre 1601 als Burgmannsitz genannt. Ursprünglich saßen die Herren von Düthe auf Altenkamp. In den Wirren des 30jährigen Krieges ging der Besitz auf Familie Johann Kaspar von der Ruhe über, dessen Sohn den Besitz am 18.03.1723 an den Drosten des Emslandes, Hermann Anton von Velen, verkaufte. Die Familie von Velen versah seit 1556 das Drostenamt im Emsland. Das Aufblühen der von seinem Großvater gegründeten Moorkolonie Papenburg machte es für Hermann Anton von Velen wünschenswert, einen repräsentativen Wohnsitz in nächster Nähe der Herrlichkeit Papenburg zu haben. Das alte Gutshaus wurde niedergelegt, und 1728 begann man mit dem Bau des Herrenhauses. Gleichzeitig wurde auch mit der Anlage des Gartens begonnen. Das umfangreiche Vorhaben, für das breite Gräben ausgehoben werden mussten, vermutlich Wasserregulierungen erfolgten, das gesamte Gelände eingeebnet wurde und vor allem die vielen Baumaterialien für Haus und Garten heranzuschaffen waren, dauert über acht Jahre, auch wenn bereits 1732 wohl wesentliche Teile fertiggestellt waren und in Nutzung gehen konnten.

Da Herman Anton von Velen keinen direkten männlichen Erben hatte, ging Haus Altenkamp 1756 durch die Heirat seiner Tochter an Clemens August von Landsberg zu Erwitte über. Nach dessen Tod (1775) beerbte ihn sein Sohn Paul Joseph, der sich 1784 mit Therese Gräfin v. Wolf-Metternich zur Gracht vermählte und 1792 zum Reichsfreiherrn erhoben wurde.

Im Jahre 1803 wurde das Emsland infolge der Säkularisation aus seiner 500jährigen Verbindung mit Münster losgerissen, und das Drostenamt erlosch. Die spätere Angliederung an das Königreich Hannover und vor allem die Ablösung Papenburgs (1852/53) von den gutsherrlichen Rechten ließ die Besitzung Altenkamp für die Familie Landsberg-Velen bedeutungslos werden. Die in Velen und Gemen im Münsterland sitzende Familie verkaufte 1856 ihren nördlichsten gelegenen emsländischen Besitz an dessen Administrator, den Amtsrichter Georg Behnes in Aschendorf.

Für vier Generationen war das Herrenhaus dann im Besitz der Familie Behnes, die zahlreiche Juristen, Amtmänner oder Landräte im Emsland stellte.

1981 erwarb die Stadt Papenburg das Gut Altenkamp und lies es aufwendig renovieren.

Heute dient das ehemalige Herrenhaus als Ausstellungszentrum für überregionale Kunstausstellungen.

Die Gartenanlage

"Einst", so notierte der Chronist, "lustwandelten hier schöne Edeldamen mit Reifrock und hochgetürmtem Kopfputz, begleitet von Kavalieren in Schnallenschuhen und seidenen Strümpfen, den Dreispitz auf dem gepuderten Haar". Schon damals erlagen die Gäste auf Gut Altenkamp dem Charme der prächtigen Gartenanlage mit den über 200 Jahre alten Taxushecken. Wandeln Sie auf historischen Spuren durch unseren Garten.

Vor der Restaurierung

Nach der Restaurierung